Lese jetzt «Duden». Völlig zusammenhangsloser Roman.
Was ist mit dem Aal vom Anfang passiert?
Musik, die verbindet
Was treibt Menschen an, Musik zu machen? Was passiert, wenn an einem bestimmten Ort zu einer bestimmten Zeit Menschen zusammenkommen, um gemeinsam ein Musikstück zu proben und aufzuführen? Kann Musik Generationen verbinden? Wie entstehen qualitative und emotionale Hochs? Wie erklärt sich der jahrhundertelange Erfolg einzelner Musikensembles?
Diese und andere Fragen beantwortet Konstanze Frölich am Beispiel der Musikkapelle St. Andrä in Südtirol. Neben der Geschichte des Ensembles und der Menschen, die es geprägt haben, erzählt sie in berührenden Porträts von der Inspiration, die gemeinsames Musizieren schafft, von der Gemeinschaft stiftenden Bedeutung von Musikkapellen im Allgemeinen sowie von den Herausforderungen ländlicher Musikkapellen in Gegenwart und Zukunft.
Am Saum der Ereignisse
Er fühlt seinen Platz nicht mehr, an dem er stehen soll. Dr. Paul Sartorius, Vorstandsvorsitzender eines Weltunternehmens ist "sich abhanden gekommen". Die einzige Verortung, die ihm noch geblieben ist, ist sein privates Cellospiel, das er in wenigen Stunden als zunehmend kostbar empfindet. Seinen Lehrer Viktor, einen ungarischen Cellisten, der das Zeug zum Weltstar gehabt hätte, muss er auch manchmal von der Kraft der Musik überzeugen. Der Schüler und der Lehrer, zwei Männer in ihrer Lebensmitte, leiden in gänzlich unterschiedlichen Welten unter dem Verlust ihrer Überzeugungen. Für Viktor wird die unerwartete Liebe einer jungen Kunsttherapeutin eine Wende herbeiführen, die ihm das das Vertrauen in die Musik wiedergeben wird. Aber damit ist noch nichts geklärt. Auch nicht die Frage, wer der gute Cellist ist.
Der Roman bewegt sich zwischen München und Budapest und spielt mit Utopien, Liebesphantasien und Blitzlichtern auf die schöne neue Wirtschaftswelt. Eine Geschichte über das globale Business und den Traum einer Kunst, die vielleicht Leben retten kann.
Die Geschichte schildert in stenografischen Einblicken das Leben von Marie-Anne und ihrem Vater Malte Githian, Journalist der 68er Jahre und in Paris lebender Deutscher. Die Familiengeschichten werden aus dem Jahr vor dem Millenium 2000 in Rückblicken erzählt und mit puzzleartigen Versatzstücken ihrer beider mühselig errungen und auch teilweise misslingenen Liebesleben erweitert. Im Laufe des Romans erfährt der Leser über die den persönlichen Schwächen zugrunde liegende Beziehungs- und Erfahrungsmuster, begleitet die Protagonisten durch die Großstädte Paris und Berlin und findet in der Verflechtung ihrer Biografien eine Auflösung, die auch als Bild des Identitätssuchenden Nachkriegsdeutschland gelesen werden kann.
„Es kommt nicht oft vor, dass man ein Manuskript in Händen hält, das schon so deutlich eine eigene Handschrift trägt, einen gelungenen Erzählton, der einen mitnimmt auf die Reise. Beim Manuskript von Konstanze Frölich trifft dies in erstaunlicher Weise zu, erstaunlich vor allem und auch deshalb, weil dies ihr erstes Romanmanuskript ist. Ihr Roman handelt von einem, der die Liebe lernen muss, um überleben zu können: Eine Hand voll profilierter Figuren, ein Erzählstoff, der tief im Privaten wurzelt und dennoch ein Zeitpanorama zwischen Paris und Berlin entwirft, ein interessanter Wechsel der Perspektiven, ganz unprätentiös die Schicksale dieser Figuren entwerfend, sie verschränkend, - eine erzählende Reflexion über das Leben.“
(Beurteilung von Peter Renz, Schriftsteller und Lektor)